Beitragsbild: Z. Su

,,Ein Mensch ist erst dann vergessen, wenn sein Name vergessen ist”

Um gemeinsam an die schrecklichen Ereignisse der Nacht vom 09. auf den 10. November 1938 zu erinnern und den Neusser Jüdinnen und Juden zu gedenken, gestalteten wir in diesem Jahr die jährliche Gedenkveranstaltung in Neuss mit. Neben einem Geigenspiel und den Lesungen zu den Schicksalen von Neusser Jüdinnen und Juden, gestaltete eine Schülerin eine beeindruckende Zeichnung. Eine andere Schülerin wählte ein Gedicht zur Auseindersetzung. Ein kurzer Einblick in die Gestaktung der Gedenkveranstaltung findet sich im Weiteren, für die, die nicht teilnehmen konnten.

 

Wir, das Alexander-von-Humboldt Gymnasium, senden eine klare und entschiedene Botschaft gegen Antisemitismus. Antisemitismus äußert sich in vielen Formen, sei es in Form von Vorurteilen, Verschwörungstheorien oder in offenen gewalttätigen Angriffen. Diese Formen des Hasses sind inakzeptabel und dürfen in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Antisemitismus schadet nicht nur den jüdischen Menschen, er schadet uns allen, indem er uns als Menschheit spaltet und den sozialen Zusammenhalt untergräbt.

Antisemitismus ist nicht nur ein Angriff auf die jüdische Gemeinschaft, sondern er bedroht die Werte, auf denen unsere Gesellschaften aufgebaut sind.

 

VERWEHRT

 

Ihr habt uns niedergemacht. Ausgesetzt.

Den elenden Hunger der Menschen durch Propaganda genährt.

Uns aus Furcht und Neid von der Gesellschaft gespalten.

Habt uns aus unserer Heimat gedrängt und sie für uns als einen Alptraum gestaltet, wo vorher Liebe, Familie und Arbeit war.

 

Unsere Erinnerungen sind mit Schmerz und Leid erfüllt.

 

Für euch ein Gebäude, für uns ein Gebetshaus und zu Hause.

Für  euch lächerliche vier Türmchen, an denen kleine eiserne Davidsterne besetzt waren,

für eins ein Symbol des Glaubens.

 

Ihr habt uns und alles wofür wir stehen in den Dreck gezogen, indem ihr unsere Synagoge verwüstet und ja sogar niedergebrannt hab.

 

Aber wem wolltet ihr was beweisen?

 

Der 9. und 10. November hinterließ ein Loch an Ort und Stelle und eines in unseren Herzen.

Ihr habt vor nichts zurückgeschreckt, vor nichts. Denn ihr wart das Monster und Unheil, das über uns kam.

 

Die Synagoge prägte das Neusser Stadtbild an der Promenade, unabhängig von Raum und Zeit.

 

Die Erde ist nicht länger grau,

die Trümmer nicht länger da,

das Blut an euren Händen fort.

 

Aber vergessen werden die Opfer einer Zeit des Mordens nie.

Verziehen wird jenen, die unrecht taten nie.

 

Denn nur die Erinnerung ist von Bedeutung und der Mut in eine bessere Zukunft.

(M.Bongartz)